Balearen

Felsen in der Einfahrt zur Ankerbucht Benirras, Ibiza, Port San Miguel

18. Mai 2019 Start in Alicante

Leinen los und raus aus der Box. Erst mal 100 m weiter zum Tanken, Diesel für das Schiff und Benzin fürs Dingi. Trotz der vorhergegangeen Zwangspause aufgrund der Panne mit dem Wassermacher und einigen anderen Dingen, so wurde der 12 V Wassermacher mit einem 12 V Netzteil auf 230 V umgebaut, was Generatorlaufzeit am Ankerplatz spart, war noch immer kein so richtiger Plan da.

Erst mal nach Ibiza, aber der Wind kam gerade von dort, drehte andauernd und fiel auch mal ganz aus. Typisch Mittelmeer. Bei wenig Wind und wenn seine Richtung stimmt, kann das Segel auch zur Unterstützung der Maschine eingesetzt werden, um Diesel zu sparen. Dabei kam es dann zum allerersten Klemmer beim Rollgroß und zwar mitten in einem Verkehrstrennungsgebiet.

Was war passiert? Die Ausholerleine, was praktisch der Unterliekstrecker ist, war ja gerade erneuert worden und das Material war noch ziemlich steif und glatt. Die alte Leine lief immer mit vier Windungen auf der Winsch und so wurde auch die neue Leine mit vier Windungen eingesetzt. Als dann Winsch und Furler liefen und das Segel herauskam, was ja etwas dauert, war die Aufmerksamkeit für wenige Sekunden auf einen Frachter in einer Meile Entfernung gerichtet. So blieb unbemerkt, dass sich die Winsch sich zwar drehte aber keine Leine transportierte, Sekunden nur. Plötzlich stoppte der Furlermotor und das Segel klemmte fest in der Mastnut.

Wo ist jetzt die Mastkurbel? Die wurde ja noch nie gebraucht. Sie fand sich aber schnell zwischen den anderen Kurbeln. Der Furler wurde auf manuell gestellt und das Segel zurückgedreht, bis es wieder eine feste Rolle im Mast war. Jetzt kamen sechs Windungen auf die Winsch und es wurde aufgepasst, dass diese nicht frei dreht. Das Segel kam dann problemlos aus dem Mast und wir etwas schneller aus der Verkehrszone.

Sant Antoni, Blick vom Ankerplatz über das Mooringfeld in Richtung Marina und Stadt. Das Mooringfeld war leer und das Ankerfeld hinter uns schon jetzt im Mai brechend voll.

Irgendwann, es war schon nach Mitternacht, hatten wir die Nase dann voll. Die Segel wurden eingerollt und es ging mit Maschine weiter, egal ob es noch eine Stunde geben könnte, in der man hätte Segeln können. Schlafen konnte niemand in dieser ersten Nacht. Das muss sich aber ändern, wenn wir mehrere Nächte durchsegeln wollen.

Am Sonntagmorgen lag Ibiza auf der Steuerbordseite. Eigentlich war unser Ziel San Miguel wo wir ankern wollten. Aus einem Telefonat von zwei Tagen zuvor wusste ich, dass Tom und sein Bruder Frank mit ihrem Katamaran auf Ibiza waren. Wir hatten uns ein Jahr zuvor kennengelernt und Tom war ein absoluter Kenner der Balearen. So rief ich Ihn an. Er und sein Bruder lagen in Sant Antoni vor Anker. Da wir gerade fast auf derselben Höhe waren, beschlossen wir, zusammen zu frühstücken.

Auf dem Ankerplatz machte ich dann auch das Dingi klar. Der Motor sprang sofort an. Bei einem Gin Tonic am Nachmittag wurde dann noch über die jeweils bevorstehenden Reisen gesprochen. Tom musste dann aufbrechen. Er wollte noch nach das Alicante. Für uns ging nach einer unbequemen Herfahrt ein schöner Tag bei strahlendem Sonnenschein und einem herzhaften Sundowner zu Ende. 

 

20. Mai San Miguel, Ibiza

Aus dem Ausschlafen wurde erst mal nichts. Ein Arbeitsschlauchbot hatte sich direkt hinter unserem Heck plaziert um eine Ankerverbotsboje zu plazieren und das machte Lärm. Das Mooringfeld wurde erweitert. Posidonia läßt grüßen.

Erst gegen Mittag ging unser Anker hoch, doch da war der günstige Nordwind, der den ganzen Vormittag über geweht hatte schon wieder weg, typisch Mittelmeer. Nach zweieinhalb Stunden erreichten wir unser Ziel. Dort gibt es zwei Ankerbuchten, über die schon berichtet wurde. Die Einfahrt zur Bucht Benirras ist erkennbar an einem steil aus dem Wasser ragenden Felsen. Die größere Bucht ist an ihrer Ostseite von großen Hotellanlagen “geschmückt”. Wir beschlossen in der Bucht Benirras zu Ankern.

Hippie Schiff in der Bucht festgemacht

Am Ankunftstag passierte erst mal gar nichts, außer dass mit dem Dingi ein wenig umhergefahren wurde. Die Trommelei der Hippies auf diesem Platz war auch nicht so, wie wir das früher her kannten. Lag vielleicht daran, dass es Abends merklich kühl wurde.

Erst am nächsten Tag unternahmen wir einen Landgang mit einem Restaurantbesuch, wo es wieder die unschlagbar leckere und verdammt teure Seezunge gab. Dann ging es aufs Schiff zurück. Inzwischen war ein weiteres Boot angekommen. Es ankerte direkt vor uns. Ernst und Judith kamen aus Deutschland. Bei einem kühlen Getränk wurden dann zwei Stunden lang Erfahrungen und Erlebnisse  ausgetauscht. Das gehört auch immer zu den schönen Seiten des Segelns.

Der letzte Toilettengang vor dem Zubettgehen hatte dann ein kleines Nachspiel. Eine Feuerqualle steckte im Siebfilter und lies kein Spülwasser mehr durch. Ahnungslos wurde der Filterdeckel abgeschraubt. Ein Brennen an den Fingern zeigte sofort an, wer da drin saß. Etwas Essig half aber sofort.

 

22. Mai Portinatx, Ibiza

Ankerbucht in Portinatx

Die Grib-Datei zeigte für Donnerstag, den 23. Mai, Südwind zwischen 3 und 4 bft an. So beschlossen wir an diesem Tag nach Mallorca zu segeln. Hoffentlich stimmt es dann auch. Ein guter Startpunkt dafür ist Portinatx, eine uns schon gut bekannte Ankerbucht nur einen Katzensprung weiter nach Osten und fast an der Nordspitze von Ibiza.

So verließen wir San Miguel und ankerten nur wenig später in Portinatx, wo schon einige Boote lagen.

Nach einem Restaurantbesuch und einem kleinen Einkauf ging es dann zurück an Bord. Die Batterien sollten für die bevorstehende Überfahrt nachgeladen werden und Hanne wollte noch duschen. Außerdem muss das Dingi in die Heckgarage, denn auf der Strecke von etwa 50 Seemeilen wollen wir es nicht nachschleppen.

Dazu muss der etwa ein Zentner schwere Außenborder abgebaut und ins Dingi gelegt werden, weil die Heckgarage nicht hoch genug ist. Ein Glas Gin Tonik und ein wenig Entspannung beendete dann den schönen sonnigen Nachmittag.

 

23. Mai Santa Ponsa, Mallorca

Die zweite Nachthälfte zum Donnerstag war ziemlich unruhig. Böen fielen über das Schiff her. Die Leine der Ankerkralle knarzte und manchmal lief sogar der Schlitten der Selbstwendefock ein Stück auf seiner Schiene entlang, was dann besonders laut ratterte. Der Wind kam aus Süd, war also ablandig, so dass es wenigstens keinen Seegang gab. Um 7:00 Uhr war der Wind völlig weg. Wir machten uns und das Schiff klar zum Auslaufen. Um 8:00 Uhr ging der Anker hoch.

Ankern in der Bucht Santa Ponsa

Beim Verlassen der Bucht, abgedekt durch die Insel, wehte ein schwacher Wind aus Osten. Erst beim Verlassen der Nordspitze von Ibiza nahm er zu und wehte dann beständig aus Süden kommend, zunehmend bis etwa 11 Knoten. Der angelegte Kurs von 58° blieb die ganze etwa 50 Seemeilen lange Strecke nahezu unverändert. Das Ziel, die Ankerbucht Santa Ponsa, 39°31′ N 2° 28,3′ E, wurde nach 8 Stunden Fahrt bei ruhiger See und mit nur 5° maximaler Krängung erreicht. Die Bucht liegt gut geschützt als Einbuchtung am südöstlichen Ende der Ensenada de Santa Ponsa. Nur bei westlichen Winden wird es auch dort unangenehm.

Aus der Bucht heraus verlaufen mehrere Seekabel, ob in Betrieb oder aufgegeben, die in den Seekarten jedoch eingezeichnet sind. Bei der Wahl des Ankerplatzes muss man achtgeben, dass der Anker in genügendem Abstand davon fällt. Beim letzten Besuch in dieser Bucht mußte der Spipper einer neben uns ankernden Swan 80 seinen Anker mit einem Tauchgerät bergen. Außerdem gibt es ein Steinfeld, das mit Kardinaltonnen gekennzeichnet ist und von dem gut Abstand gehalten werden sollte. Abgesehen davon, dass Grundberührungen möglich sind, können sich Anker oder Kette leicht darin verhaken. Im Süden der Bucht befindet sich so ein kleiner “Wurmfortsatz”, eine kleine Badebucht, in der man mit dem Dingi anlanden kann.

Bei unserer Ankunft schien am Abend noch die Sonne. Am nächsten Morgen, dem 24. Mai war der Himmel zu 100% bedeckt und es regnete. Es regnete ohne Unterlass den ganzen Tag und es regnete auch den ganzen folgenden Tag und auch am dritten Tag regnete es. Da gab es allerdings schon minutenlange Regenpausen. Die waren allerdings zu kurz um das Dingi aus der Heckgarage holen zu können. Das wäre vollgeregnet. Erst am Montag, dem 27. Mai war es dann endlich möglich, in den Ort zu fahren, Essen zu gehen und wieder frisches Obst zu kaufen.

 

28. Mai Colonia San Jordi, Mallorca

Für die Fahrt dorthin blieb das Dingi im Schlepp. Erwartet wurden schwache Winde aus Südwest. Diese blieben jedoch bis zur Umrundung des Cap de Cala Figuera ziemlich schwach und kamen zunächst auch noch von vorn. Danach konnte aber bei 8 bis 10 Knoten wahrem Wind die ganze Strecke bis Colonia San Jordi 38°19’ N  3°0,0’ E gesegelt werden. Auf den letzten zwei Meilen blies der Wind sogar noch mit 16 Knoten.

Die Marina mit maximal 2 m Wassertiefe war zu flach, also musste geankert werden. Doch auch die unmittelbar vor der Marina liegende Ankerbucht erwies sich als nicht sehr tief. Mehrmals gab es Alarm wegen zu geringer Wassertiefe. Auf der Karte wurden 3,5 m Wassertiefe angezeigt und der Alarm war auf 2,8 m voreingestellt. Es herrschte offenbar Ebbe. Das Mittelmeer kennt ja auch Gezeiten von etwa 60 cm Wasserstandänderungen.

Der Ankergrund in dieser Bucht besteht aus Fels mit sandigen Stellen. Diese galt es also zu finden. Beim ersten Versuch sprang der Anker beim Festfahren und wollte nicht halten. Erst beim zweiten Versuch an einer anderen Stelle gab es nach zwei Sprüngen Halt. Daraufhin wurden dann noch 10 m Kette gesteckt und der Anker richtig festgefahren.

Ernst und Judit, die wir auf Ibiza getroffen hatten kamen eine halbe Stunde später auch angesegelt. Wir hatten sie hier überhaupt nicht erwartet. Ernst fuhr seinen Anker vorschriftsmäßig fest. Im Gegensatz dazu sieht man immer wieder Segler, besonders Chartersegler, die ihr Eisen einfach nur hinunterlassen, und dann nur noch ein paar Meter Kette dazugeben. Das finde ich einfach rücksichtslos gegenüber den anderen Ankerliegern, denn sie gefährden dadurch nicht nur sich selbst, sondern auch die anderen Boote, weil sich diese Boote, sollte der Wind in der Nacht auffrischen, losreißen und abtreiben können.

Wir blieben vier Nächte in der Bucht. Das Wetter war nicht gerade erbaulich. Der Mittwoch, der Tag nach unserer Ankunft war ziemlich wolkenverhangen. Der Wind kam aber von der Landseite, so dass das Wasser ruhig war.  Am Donnerstag, es war der Herrentag, luden wir Ernst und Judith zum Bier auf unser Schiff. Es wurde viel diskutiert und und wir trennten uns erst recht spät. Weil Freitag der Wind ausfallen sollte, wollten wir erst am Samstag lossegeln, nach Porto Colom oder Porto Christo. Doch wie meistens lagen die Windvorhersagen komplett daneben. Am Freitag, nachdem wir im Ort das Aquarium besichtigt hatten, wehte eine frische Brise und am Samstag, unserem geplanten Abfahrtstermin herrschte totale Flaute.

1. Juni Fahrt an die Nordostspitze von Mallorca

Cap Depera, nordöstlichster Punkt von Mallorca

Noch einen Tag wollten wir nicht bleiben und so blieb nichts weiter übrig als zu motoren. Auch beschlossen wir, Porto Colom und Porto Christo auszulassen und die Ankerbucht Cala Molto an der Nordspitze anzulaufen. Dort wollten wir übernachten und am nächsten Tag nach Menorca fahren. Am späten Vormittag wehte der Wind beständig mit etwa 5 bis 8 Knoten aus südlichen Richtungen. Das erlaubte, zusätzlich die Segel einzusetzen. Mit nur 1000 Umdrehungen der Maschine, sie verbraucht dann etwa 2 l Diesel in der Stunde, waren wir durchschnittlich 5 bis 6 Knoten schnell.

Abends erreichten wir die Ankerbucht, in der bereits zwei weitere Segler ankerten. Der Ankergrund war mit Seegras bewachsen. Es gab aber große Flecken aus reinem Sand und der Anker hielt sofort.

Noch am Abend wurde besprochen, wohin es am kommenden Tag gehen sollte. Ciutadella oder Mahon, die Hauptstadt von Menorca, das war die Frage. Wir beschlossen nach Mahon zu segeln, dort zwei Nächte zu bleiben und anschließend die Nordküste kurz zu besuchen, weil die landschaftlich sehr reizvoll sein soll.

 

2. Juni, Fahrt nach Mahon

Richtiger Segelwind war wieder Fehlanzeige. Er kam immer noch aus Süd und immer noch mit nur 4 bis 5 Knoten. Das reichte aber, wie am Tag zuvor, für eine Fahrt mit 5 bis 6 Knoten, wenn die Maschine mit 1000 Umdrehungen mitlief. Nach etwa 8 Stunden waren die 45 Seemeilen bis Mahon geschafft. Unterwegs konnten wir sogar Delfine beobachten.

Mallorca wird kleiner

Gleich in der Einfahrt des 3 Meilen langen fjordähnlichen Kanals kam uns eine große Autofähre entgegen. Sie stammte aus Genua und lief 11 Knoten, obwohl zahlreiche metergroße Schilder eine maximale Geschwindigkeit von nur 3 Knoten vorschrieben. Einem kleinen Motorboot machten die Wellen dann auch ganz schön zu schaffen.

In der Marina Mahon gab es keine Willkommenspier, wie es sonst in Spanien verbreitet ist, aber eine Tankstelle. Die steuerte ich nun an, nicht nur um den Dieseltank nachzufüllen, sondern auch um ein paar Informationen einzuholen. So erfuhr ich, dass es drei Marinas gibt, die aber nur über Funk zu erreichen sind. Der Tankwart war ein freundlicher und hilfsbereiter Mann und telefonierte gleich mit zwei Marinas diesseits des Fjords, während ich mit der Tankpistole meine beiden Tanks befüllte.

Beide Marinas hatten für unser Schiff leider keinen Platz mehr. So wollten wir uns zum Ankerplatz aufmachen, der nach etwa 3 Meilen Fahrt erreicht werden konnte. Aber oh Schreck, das Heckstrahlruder signalisierte Alarm und damit funktionierte auch das Bugstrahlruder nicht mehr. Glücklicherweise wehte der Wind bezogen auf die Tankpier landabwärts und so kam ich mit nur leichter Rückwärtsfahrt sofort frei.

Festgemacht am Schwimmponton westlich der Illa del Rai

Wir waren kaum eine halbe Meile gefahren, da entdeckte ich zwei Schwimmpontons genau westlich vor der Illa del Rai und am südlichen davon lag auch eine Segelyacht. Zu der fuhr ich dann hin, um den Skipper zu fragen, was das für Pontons sind. Mit Pfeifen und Winken vom nördlichen Ponton wurden wir dann dorthin gelenkt. Da waren zwei Marineros mit einem Schlauchboot und machten sich gleich bereit, uns beim Anlegemanöver mit den Grundleinen zu unterstützen. Sie wollten zuerst, dass ich rückwärts anlege. Da hätte ich aber das Dingi aus der Heckgarage nicht mehr rausbekommen und ich hätte auch die Gangway auspacken müssen.

Es gab jedoch genügend Platz, dass ich auch längsseits anlegen konnte. Die Grundleinen nutzte ich aber trotzdem, um das Schiff vom Steg wegzuziehen, denn der Wind hatte inzwischen auf mehr als 10 Knoten zugelegt und drückte uns auf den Steg. Die Marineros checkten dann Schiffspapiere und Ausweis und kassierten für pro Übernachtung 75,00 Euro, ein wahrhaft stolzer Preis ohne Wasser und Stromanschluss. Lediglich der Müll wird abgeholt. Die Pontons werden von der Marina Menorca verwaltet, die unter Kanal 9 zu erreichen ist, was auch auf einem Schild stand Das kann man jedoch nur lesen, wenn man dicht genug heranfährt.

Blick von der oberen Stadt auf die Illa del Rai. Davor liegt die Zephir, nur noch als Punkt über dem vorbei fahrenden Motorboot zu erkennen, an einem Schwimmponton.

Zunächst ging ich der Störung mit dem Heckstrahlruder auf den Grund. Das wird eventuell gebraucht, um von dem Ponton freizukommen, wenn uns der Wind darauf drücken sollte. Ein Blick auf das Heckstrahlruder, nachdem ich in der Steuerbord Achterkammer die Matratzen entfernte zeigte, dass das Ruder ordnungsgemäß eingefahren war. Ich zog die Sicherung des Steuerteils und steckte sie nach 5 Sekunden wieder ein. Danach war alles wieder okay. Das Ruder ließ sich Ein- und Ausfahren und arbeitete wie es sollte, typisch Software.

Ein Tag später

Dingisteg in Mahon

Wir hatten zwei Übernachtungen gebucht und wollten am nächsten Tag erstmal die Stadt besuchen. Dazu musste eine Strecke von einer halben Meile bis zum Dingisteg zurückgelegt werden. Der lag südlich der Illa d’en Pinto und war ganz manierlich gebaut. Zunächst galt die Suche nach einem Supermarkt um Obst nachzukaufen. Der befand sich im höher gelegenen Stadtteil und war über eine steile Straße nach Passieren der Marina Mahon in südwestlicher Richtung zu erreichen. Bequemer geht es mit einem Lift gleich neben dem asiatischen Restaurant „Way“. wenn der Lift oben ist, dann nach links gehen.

Nach dem Einkauf kehrten wir in das „Way“ ein, um uns zu stärken. Das Restaurant war gut besucht und kann jedem empfohlen werden. Uns wurde es auch von Tom empfohlen. Nach einer Hafenrundfahrt mit dem Dingi ging es dann zurück aufs Schiff. Inzwischen war es schon später Nachmittag.

 

4 Juni Richtung Sardinien

Bei der Ausfahrt aus Mahon an Steuerbord gelegen

Nachdem die Moorings losgeworfen und die übrigen Leinen an Bord geholt waren ging es los, erstmal in die Ankerbucht Es Grao, die nach Ausfahrt aus dem Mahon-Fjord schon nach 6 Meilen Fahrt auf der Nordseite Menorcas erreicht wird. Die Bucht liegt geschützt und ist auch landschaftlich sehenswert.  

Es lagen dort schon einige Boote vor Anker. Um eine seegrasfreie Stelle zu finden ließ ich den Anker schon mal ein paar Meter ins Wasser und dirigierte Hanne dann zu einem solchen grasfreien Loch. Dort ließ ich den Anker ganz auf den Grund, steckte während des Abtreibens etwas Kette, gab dann das Kommando zur langsamen Rückwärtsfahrt. Dabei steckte ich fortlaufend Kette, bis zusätzlich 20 weitere Meter raus waren. Nach einigen Sekunden kam die Kette steif. Ankerkralle anbringen und Festfahren waren gerade erledigt, als sich ein Schlauchboot mit drei Offiziellen näherte. Wir wurden aufgeklärt, dass wir im Fahrwasser ankerten und den Ankerplatz verlegen müssten. Ein recht bestimmt auftretende Herr zeigte auf eine grüne und eine rote Fahrwassertonne, die beachtet werden müssen.

Verlassen von Es Grao

Wenn das Fahrwasser von den Tonnen geradeaus aus der Bucht führt, dann waren wir von dieser Linie mindestens noch 50 m weg. Diskutieren lohnt in solchen Fällen aber nicht. Gut, der Wind könnte drehen und dann wäre unser Heck nur noch 10 m vom Fahrwasser entfernt. Zwei weitere Yachten mussten auch noch ihren Platz aufgeben. Die Tonnen sahen brandneu aus, waren wohl gerade angeschafft worden.

Der Wetterbericht meldete ab Mittag guten Wind bis nach Sardinien und es wurde bald Mittag. So beschlossen wir, das Dingi einzupacken und die Ankerbucht zu verlassen, mit Kurs auf Sardinien. Die Karte zeigte, dass wir nicht die einzigen waren. Ganze 10 Schiffe mit AIS-Transmitter wurden auf diesem Kurs gezählt.

Und es geschah sogar ein Wunder. Der Wind blies beständig bis zum Mittag des folgenden Tages aus derselben Richtung aber immer nur mäßig mit 3 bis 4 Bft. Er kam direkt aus Süden, traf uns also auf der Seite und sorgte für Fahrten zwischen 4 und 8 Knoten.



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