Logbuch 2018

Cala Tarida Ibiza, Foto: Rene Kesting (SY Blue Pearl)

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Nur selten funktioniert alles wie gedacht. Zunächst stand ein Umzug in eine neu gebaute Stadtwohnung in Schwerin an. Das eigene Haus wurde verkauft, weil Haus Hof und Garten zu viel Freizeit rauben. Doch alles hat sich länger hingezogen als uns lieb war. Erst ab Pfingsten war dann alles geregelt.

Dann Flug nach Alicante und das Boot seeklar machen. Doch was für eine Katastrophe? Als das Boot aus dem Wasser kam, war das Unterwasserschiff Korallenriff-ähnlich zugewachsen. Kein Wunder nach 6 Monaten.  Das war zu erwarten. Das schlimme war aber der Propeller. Er war stark angefressen, obwohl die Opferanode noch ziemlich in Ordnung war. Die Edelstahlwelle war dagegen völlig in Ordnung. Wie das kommen konnte, darüber stritten sich dann die Fachleute. Das nutzt aber wenig. Ein zweiter Werfttermin zum Propellertausch war jetzt nötig und damit weitere vier Wochen Zeitverlust. In der Zwischenzeit kann man natürlich nicht weit weg fahren. Wir nahmen wieder mal Ibiza ins Visier, ist ja auch ganz nett.

Nun ging es erst mal darum, das Schiff allgemein in Ordnung zu bringen. Zuerst wurde der rote Sahara Staub vom Deck gewaschen. Dann war Wachsen des Gelcoats angesagt. Die Fender mussten gereinigt werden. Die elektrische Toilette war schon wieder ausgefallen. Nach drei Stunden Arbeit war sie wieder in Ordnung. Diesmal war der Zahnriemen gebrochen, gleich an zwei Stellen. Die Metall-Zahnräder waren in Ordnung.

defekter Zahnriemen der elektrischen Toilette: Lebensdauer in 2017 nur zwei Monate

Aus irgendeinem Grund war Wasser unter den Bodenbrettern, das rausgeschafft werden musste und schließlich gab es noch eine komplette Innenreinigung.

Die Systeme wurden geprüft, gewartet und in Betrieb gesetzt. Das waren vor allem Rigg, Ruderanlage, Winschen, Wassermacher, Generator und Antriebsmaschine.

Besonders unangenehm war, dass beim Drehen des Ruders ungefähr in Mittelstellung ein Drehwiderstand auftrat. Beim Weiterdrehen gab es dann ein Knacken und der Widerstand war weg. Dieser Effekt war im vergangenen Jahr schon aufgefallen. Eine Inspektion der Ruderanlage ergab, dass Seile und Ketten auf der Steuerbordseite extrem straff gespannt waren. Diese Spannung wurde erst mal verringert, bis sie mit der Backbordseite übereinstimmte. Die Ketten waren außerdem vollkommen trocken. Zwei Jahre vorher waren sie im Verlauf einer Rückrufaktion getauscht worden und da hatte man die Schmierung wohl vergessen. Das wurde jetzt mit einem Teflon-haltigen Kettenöl nachgeholt und der Effekt war verschwunden. Die Ruder ließen sich danach wieder seidenweich bewegen.

Inzwischen war das Schiff auch lebensmitteltechnisch überholt worden. Weinkühler und Bierlast waren gefüllt worden, überlagerte Lebensmittel waren ausgesondert und durch neue ersetzt worden. Obst, Gemüse, Feinfrostartikel waren gebunkert und die Zephir war endlich auslaufbereit.

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